Wald- und Forstwirtschaft
Eurasburg ist eine enorm waldreiche Gemeinde. Fast zwei Drittel des Gemeindegebietes sind mit Wald bestockt.
Zum Vergleich beträgt der Waldanteil des Landkreises Aichach-Friedberg nur 24 Prozent. 60 Prozent der Waldfläche im Gemeindegebiet, der ehemalige Staatswald mit den großen Distrikten „Eurasburger Forst“ und „Landmannsdorfer Forst“, wird seit der Forstreform 2004, von den Bayerischen Staatsforsten, mit dem Betriebssitz in Landsberg, bewirtschaftet. Im kommunalen Eigentum befinden sich 30 Prozent der Waldfläche. Der mit Abstand größte kommunale Waldbesitzer mit dem Distrikt „Brugger Forst“ ist die Stadt Augsburg. Lediglich 10 Prozent des Waldes gehören privaten Waldeigentümern.
Aufgrund des Waldreichtums hatte der Wald in der Geschichte von Eurasburg immer einen hohen Stellenwert bei der Bevölkerung. Aus dem Wald bezog man Baumaterial, Brennmaterial (Wurzelstöcke, Reisig, Fichtenzapfen, Restholz), Seegras für die Matratzenherstellung, Wildpret, sowie Einstreu und Futter für das Vieh. Viele Eurasburger erzielten auch direkt als Waldarbeiter, Kulturfrauen und Fuhrunternehmer ihr Einkommen. Ein Ausdruck für die Gewichtung des Waldes im Zuge der Entwicklung von Eurasburg sind auch die drei großen ehemaligen Forstgebäude die noch im Ort zu finden sind.
Seit den großen Stürmen Wibke und Vivian im Jahr 1990 zeigt die Natur dem Menschen durch die, vermutlich klimaveränderungsbedingte, stete Abfolge von Windwurf- und Borkenkäferkalamitäten die Grenzen der reinen Fichtenwirtschaft auf. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten wird deshalb der Forst im Raum zu einem klimatoleranteren Misch- und Laubwald umgebaut. Eine Schlüsselrolle dabei spielt auch die Jagd, da ein zu hoher Wildbestand, aufgrund des Pflanzenverbisses, diesen Umbau enorm erschwert. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Zeiten wird bei der Waldwirtschaft heute peinlich darauf geachtet, dass das Gebot der Nachhaltigkeit nicht verletzt wird. Es darf maximal soviel Holz genutzt werden, wie auf der Fläche nachwächst. Ziel der Forstwirtschaft ist den kommenden Generationen einen gemischten, leistungsstarken und zukunftsfähigen Wald übergeben zu können.