Meisen versus EPS - Vögel als Fressfeinde in der natürlichen Schädlingsbekämpfung
Helfen auch Sie mit und werden Sie Nistkasten-Schreiner bzw. Nistkasten-Pate!
In verschiedenen Kommunen wurden durch die Förderung von Meisen als natürliche Fressfeinde Erfolge bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) beobachtet. Der Eichenprozessionsspinner ist zwar eine heimische Art, die aber leider ein hohes Risiko für die Gesundheit des Menschen birgt und deshalb in sensiblen Bereichen nicht vorkommen soll. Studien zu konkreten Zahlen, wie viele Raupen des EPS eine Meise tatsächlich frisst, fehlen, aber einen Versuch ist es allemal wert, weshalb der Landkreis Aichach-Friedberg gerne die Initiative von Bündnis ´90/Die Grünen unterstützt: Möglichst über das ganze Wittelsbacher Land verteilt soll den fleißigen Schädlingsbekämpfern geeigneter Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, um somit vielleicht die Bekämpfung des EPS mit Bioziden oder die mechanische Bekämpfung vermeiden zu können.
Helfen auch Sie mit und werden Sie Nistkasten-Schreiner bzw. Nistkasten-Pate! Mehr erfahren Sie auf der Homepage des Landratamtes: www.lra-aic-fdb.de/wittelsbacherlandbluehtundsummt
Sollten Sie keine Möglichkeit zum Bau eines Nistkastens haben, gibt es an folgenden Stellen gegen Spende/Schutzgebühr einen fertigen Kasten zum Abholen:
Aichach: Im Büro der Grünen in der Martinstraße 1, oder im Bioladen Federlin.
Friedberg: Der Bund Naturschutz, Ortsgruppe Friedberg, übernimmt die Verteilung an die Gartenbauvereine, Kindergärten, Schulen und interessierte BürgerInnen aus Friedberg. Kontaktperson ist Frau Maria Voigt, Telefon 0821-604227
Kissing: Frühjahr 2021: Patenschaft durch Bauhof, Herbst 2021: geplante Corona-konforme Abgabe an Bürger*innen (Information folgt)
Mering: Bei Interesse können sich die Bürger*innen bei Petra von Thienen melden:Tel. 08233/31286
Pöttmes: Hier dürfen sich die interessierten Bürger*innen an den Bauhof wenden unter Telefon 08253/9998-640 oder 0151/53810115
Bitte denken Sie daran, Ihr wertvolles Engagement anschließend zusammen mit schönen Bildern per Mail oder per Post kurz zu schildern (Kontakt: manuela.riepold(at)lra-aic-fdb.de), damit die Landkreiskarte „Wittelsbacher Land blüht und summt“ immer bunter wird!
…und sollten einzelne Nistkästen heuer keinen Bewohner mehr finden, da sie vielleicht ein bisschen zu spät aufgehängt wurden, dann ist das trotzdem ein positiver Beitrag zur Artenhilfe: Das nächste Frühjahr mit den nächsten willigen Mietern kommt ja 2022 definitiv.
Nisthilfen – Wohnraum für Wildbienen (Insektenhotel)
Nachdem die Obstbaumwiese angepflanzt, eine Bank aufgestellt und zwei Greifvogelstangen angebracht worden sind, fehlte jetzt nur noch eine Behausung für die Insekten. Unter fachkundiger Anweisung von Lothar Rauch und Hans Stanglmeier trafen sich einige Mitglieder der Ortsgruppe, um ein Insektenhotel zu bauen. Schon kurz nach der Fertigstellung waren einige Insekten eingezogen.
Hier einige praktische Hinweise für den Bau eines Insektenhotels:
Nicht die Ästhetik einer Nisthilfe oder eines Wildbienenhauses ist entscheidend für deren Besiedelung, sondern ihre Qualität. Diese orientiert sich stets an dem natürlichen Vorbild und nicht nach eigenen Schönheitsempfinden. Auch wenn eigenen Experimenten keine Grenzen gesetzt sind, so werden doch allzu oft wichtige Details übersehen. Das Ziel unserer Bemühungen sollte doch sein, ein möglichst großes Spektrum an Arten zu fördern. Mangelhafte Nisthilfen führen zu einer geringen Besiedelung oder verhindern diese sogar. Dies gilt ganz besonders für die unverständlicherweise häufig verwendeten Baumscheiben oder Lochziegel. Weil diese Objekte nicht dem natürlichen Vorbild entsprechen, sind sie für Besiedler nicht geeignet.
Was ist bei der Anfertigung zu beachten:
1. Material aus Holz:
Für Nisthilfen benötigen wir abgelagertes und entrindetes Hartholz, also Holz nur von Laubbäumen, z.B. Buche, Linde, Esche, Eiche, Ulme, Ahorn, das keinesfalls mit Holzschutzmittel behandelt sein darf. Die Wildbienen bevorzugen glatte Innenwandungen bei den Bohrungen, bei Nadelholz gibt es zu viele Fasern! Gut geeignet sind Holzläden, dicke Äste oder Stammabschnitte, in die Bohrungen von 3 bis 9 mm Durchmesser und einer Tiefe von 3 bis 10 cm je nach Größe des Bohrers gebohrt werden. Als Faustregel gilt: Jeweils die Länge des Bohrers etwa bis Anschlag durchbohren! Abstand der Bohrlöcher sollte etwa 2 cm betragen, je nach Größe der Gänge, bei kleineren Gängen etwas enger und bei größeren Gängen etwas mehr Abstand. Ganz wichtig ist es, in das Längsholz und nicht in das Stirnholz (Hirnholz) zu bohren, also nicht dort, wo man die kreisförmigen Jahresringe sieht. Es wird also dort gebohrt wo ursprünglich die Rinde war!
Die Holzoberfläche wird nach dem Bohren mit feinem Sandpapier geglättet, damit die Nesteingänge nicht durch eventuell querstehende Fasern versperrt werden. Notfalls sollte man nochmals leicht nachbohren. Das Bohrmehl wird dann noch herausgeklopft. Für Bohrungen im Hartholz sind HSS Premium Bohrer empfehlenswert, weil sie leistungsstärker und nicht so schnell heiß laufen und damit nicht so schnell zerbrechen können. Man sollte hier durch Beobachtung kontrollieren, welche Größen häufiger angenommen werden, meistens ist es der Bereich von 3 bis 6 mm Durchmesser.
2. Material von Bambusröhrchen und Schilfhalmen:
Die einfachste Möglichkeit besteht darin, Stücke aus Bambusrohr anzubieten, das in Baumärkten oder beim Gartenbedarfshandel erhältlich ist. Dazu wird Bambusrohr mit einem Durchmesser von 3 bis 9 mm jeweils hinter den Knoten (Verdickungen) durchgesägt. Auf diese Weise hat das hintere Ende immer einen natürlichen Abschluss, während das vordere Ende für den Nestbau zugänglich bleibt. Werden die Knoten ebenfalls abgesägt, dann ist das hintere Ende zu verschließen (z.B. mit Watte), damit der Gang völlig dunkel ist. Andernfalls werden die Röhrchen nicht besiedelt. Die 9 bis 20 cm langen Bambusstücke (abhängig von der Dicke des Bambusrohrs) kann man einzeln in die Löcher von Lochziegeln, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt, stecken.
Dies ist die einzig sinnvolle Verwendung von Lochziegeln in einer Nisthilfen-Anlage. Ebenso kann man sie als Bündel dicht gepackt in Kunststoff-Rohren oder Konservendosen regensicher unterbringen. Auch Schilfhalme sind als Nesthilfen geeignet.
3. Schutz für das Insektenhotel
Damit Spechte und andere Vögel nicht die Nisthöhlen aufhacken und damit die Brut fressen können, schützt man die Nester mit Maschendraht (Abstand ca. 5 bis 10 cm).
4. Der geeignete Standort
Ob und wie gut das Insektenhotel angenommen wird, hängt maßgeblich von der Wahl des Standortes und der Nahrungsquellen ab. Die meisten Insekten mögen es sonnig, daher sollte die Vorderseite nach Südosten, Süden oder Südwesten ausgerichtet werden. Das schönste und beste Insektenhotel nützt nichts, wenn es keine Nahrung für die Insekten gibt. Deshalb ist es auch wichtig, für Nahrungsquellen zu sorgen, indem man Gärten, Terrassen und Balkone in insektenfreundliche, blühende Oasen verwandelt.
Hans Stanglmeier
Quellenangabe: Paul Westrich, Die Wildbienen – Die anderen Bienen, Verlag Dr. Friedrich Pfeil
Natur & Umgebung
Wandern im Eurasburger Forst
Die Gegend um Eurasburg ist sehr waldreich, so führt auch der größte Teil der etwa 10 Kilometer langen Wanderroute durch verschiedene Teile des Eurasburger Forsts.
Über hundert verstreut liegende Hügelgräber gibt es in diesem Gebiet, die ein Beleg für die uralte Siedlungsgeschichte bis in die Hallstattzeit hinein sind. Die Entstehung des Ortes selbst lässt sich in die Zeit des Frühmittelalters datieren. Den größten Aufschwung erhielt der Ort im 18. Jahrhundert nach der Errichtung einer kaiserlichen Reichsposthalterei.
Die Wanderung startet am Kirchplatz in Eurasburg. Das weithin sichtbare Wahrzeichen Eurasburgs ist die auf dem Kirchberg liegende Kirche zum Heiligen Kreuz. Diese ist romanischen Ursprungs, wurde in zwei weiteren Bauperioden um 1550 und 1875 erweitert. Ein noch erhaltener Bergfried sowie ein verschütteter Burgbrunnen und Burgweg an dieser Stelle weisen auf den ehemaligen Standort einer Burg hin, in deren Überreste die Kirche eingefügt wurde.
Es lohnt sich einen Abstecher nach Rohrbach zu unternehmen. Neben der Kirche St. Phillip und Walburga lädt hier auch der Spezialitätenwirt „Goldener Stern“ zum Verweilen ein. Auf der Flur zwischen Rohrbach und Eurasburg wurden Überreste einer Ziegelei aus spätrömischer Kaiserzeit gefunden.
Quelle: www.wittelsbacherland.de